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Aug 15 2019
11:18

8. Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare analysiert aktuelle Schwachstellen des deutschen Gesundheitssystems

Pharmastandort Deutschland: Qualität und Innovationskraft auf dem Prüfstand

FRANKFURT. Seine frühere Funktion als Apotheke der Welt hat Deutschland längst verloren – gibt es Chancen für ein Comeback? Die Qualität unserer medizinischen Versorgung hat international einen hervorragenden Ruf – wird sie de facto aber nicht immer schlechter? Was lässt sich dagegen tun? Und welche Rolle kann dabei die Digitalisierung spielen? Das sind die zentralen Fragen, mit denen sich mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bereichen des Gesundheitswesens Anfang September auf dem Campus Westend der Goethe-Universität auseinandersetzen werden. Anlass ist die 8. Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare, die

am Montag, 2. September, ab 19 Uhr,
und Dienstag 3. September, von 9 bis 16.15 Uhr
im Casino auf dem Campus Westend der Goethe-Universität

stattfindet. Dabei handelt es sich um eine der führenden Pharmakonferenzen Deutschlands.

Die Frage „Haben wir noch das beste Gesundheitssystem der Welt?“, mit der sich die erste Podiumsdiskussion der Jahrestagung beschäftigt, ist keinesfalls rhetorisch gemeint. Denn sie bezieht sich ausdrücklich auf besonders markante Schlagzeilen, die jüngst an der Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland zweifeln ließen: Krankenhäuser müssen die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes mithilfe von Opt-out-Regelungen umgehen, damit sie in Zeiten zunehmenden Ärztemangels ihren Betrieb aufrechterhalten können. Blutdrucksenkende Arzneimittel mit einem in China produzierten Wirkstoff sind mit einer vermutlich krebserregenden Substanz verunreinigt. Implantate oder Prothesen gefährden Patienten, weil sie oft leichtfertig und ohne ausreichende Kontrollen zugelassen werden.

Mit der Innovationskraft der forschenden Arzneimittelindustrie Deutschlands befasst sich die zweite Podiumsdiskussion. Denn Arzneimittelinnovationen made in Germany sind Mangelware geworden. Oder doch nicht? Die deutsche Biotech-Industrie jedenfalls ist quicklebendig, wie beispielhaft der Erfolg von Evotec zeigt, dessen Vorstandsvorsitzender ebenso zur Jahrestagung kommen wird wie die Gründerin von AiCuris, des Antiinfektiva-Spinoffs von Bayer, sowie der Forschungschef von AbbVie Deutschland, in der einst der Pharmabereich der BASF aufgegangen ist, um im Gespräch mit Repräsentanten von Politik und Kostenträgern das innovative Potenzial der Pharmaforschung in Deutschland in den Blick zu nehmen.

Eröffnet wird die Jahrestagung von der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Kristina Sinemus, mit einer Keynote über ihr Aufgabengebiet. Daran schließt sich ein Video-Gespräch mit dem aus Berlin zugeschalteten Kanzleramtsminister Prof. Helge Braun über die Chancen der Digitalisierung für das Gesundheitssystem an. Zudem wird Thomas Müller, Leiter der Abteilung „Arzneimittel, Medizinprodukte, Biotechnologie“ im Bundesgesundheitsministerium in einer Keynote über aktuelle und geplante Gesetzgebungsinitiativen seines Hauses berichten.

Ihrer Tradition entsprechend bietet die Jahrestagung im Anschluss an die Podiumsdiskussionen zwei Sessions mit je drei parallelen Workshops an. Beim Vorabendempfang auf Einladung der Hessischen Landesregierung wird zum zweiten Mal der von der Zeitschrift ZEIT Doctor und dem House of Pharma & Healthcare gemeinsam ausgelobte Deutsche Patientenpreis verliehen. Er belohnt in diesem Jahr die beste Innovation zur Förderung der Gesundheitskompetenz. Obwohl nämlich das medizinische Wissen rasant zunimmt und Gesundheitsinformationen immer leichter zugänglich werden, hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands erhebliche Schwierigkeiten, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und zu nutzen.

Das House of Pharma & Healthcare (www.houseofpharma.de) verfolgt das Ziel, den Pharma-Kompetenzcluster Hessen weiterzuentwickeln und die Innovationslücke in der Arzneimittelentwicklung zu schließen. Zu diesem Zweck fördert es die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren der Gesundheits- und Pharmabranche in Deutschland und bietet ihnen eine neutrale Diskussionsplattform. Es wird geleitet von Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe-Universität) und Prof. Dr. Jochen Maas (Sanofi).

Dem Vorstand des House of Pharma & Healthcare gehören für die beteiligten hessischen Hochschulen Prof. Dr. Ulrich Koert, Vizepräsident der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Frank Runkel, Vizepräsident der Technischen Hochschule Mittelhessen, Prof. Dr. Peter R. Schreiner, Vizepräsident der Justus-Liebig-Universität Gießen und Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main an.

Das detaillierte Programm der Jahrestagung mit Anmeldeformular finden Sie unter www.convent.de/pharma.

Information: Joachim Pietzsch, Pressestelle des House of Pharma & Healthcare e.V., Telefon: 069 36007188, j.pietzsch@wissenswort.com