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Mär 12 2018
16:45

Informationen für Interessierte und Betroffene zu normaler und pathologischer Trauer und deren Behandlungsmöglichkeit im Rahmen einer bundesweiten Studie zur Therapie „Anhaltender Trauer“

Öffentlicher Vortrag: „Ab wann wird Trauer zur Krankheit?“

FRANKFURT. Trauer ist ein normaler Prozess, den alle Menschen eines Tages durchlaufen müssen. Dennoch gibt es einige, die besonders lange und intensiv unter dem Verlust leiden und dadurch anhaltend in ihrer Lebensführung beeinträchtigt sind. Studien gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent der Trauernden eine sogenannte „Anhaltende Trauerstörung“ entwickeln. Diese ist oft mit einer intensiven Sehnsucht nach der verstorbenen Person sowie erheblichen Beschwerden verbunden, die nachhaltig den Alltag beeinträchtigen können. Patienten fällt es zudem oft schwer, den Tod der geliebten Person zu akzeptieren; Hinterbliebene beschäftigen sich exzessiv mit dem Verlust und der verstorbenen Person auch in der Form, dass sie sich Selbstvorwürfe machen oder gänzlich alles vermeiden, auch Orte, die sie an die verstorbene Person erinnern.

Im Rahmen eines Informationsabends, der am Donnerstag, den 15.03.2018, von 18.30 bis 20 Uhr in den Räumlichkeiten des Zentrums für Psychotherapie stattfindet (Raum 408, 4. Stock, Varrentrappstraße 40-42, 60486 Frankfurt), erhalten Interessierte und Betroffene die Möglichkeit, sich allgemein über das Thema Trauer zu informieren; erörtert wird, welche Risikofaktoren es gibt und wie eine mögliche Behandlung im Rahmen der oben beschriebenen Studie „PROGRID“ (die Abkürzung steht für „Prolonged Grief Disorder“, dem englischen Ausdruck für Anhaltende Trauerstörung) aussieht. Der Vortrag wird von der Studienkoordinatorin M.Sc. Octavia Harrison gehalten.

Bereits seit Juni 2017 bietet das Zentrum für Psychotherapie Betroffene zwei verschiedene Therapieprogramme zur Behandlung Anhaltender Trauer an. Bei beiden Therapieprogrammen handelt es sich um Einzeltherapien, die aus 20 wöchentlich stattfindenden Sitzungen bestehen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die erste Behandlungsform konzentriert sich dabei insbesondere auf die Trauer selbst, während die zweite Behandlungsform insbesondere die durch Trauer verursachten Schwierigkeiten im Alltag näher betrachtet.

Die Studie, die nicht nur in Frankfurt, sondern auch an drei weiteren Standorten in Deutschland durchgeführt wird, wird von der renommierten Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Bisher konnten bereits einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Studie aufgenommen werden und befinden sich momentan in laufenden Therapien.

„Die bisherige Resonanz der Studie ist sehr gut. Viele Patientinnen und Patienten waren bereits länger auf der Suche nach einem passenden therapeutischen Angebot und wir sind sehr froh, dass wir den Betroffenen im Rahmen unserer Studie ein solches Angebot so leicht anbieten können“, erklärt Privatdozentin Dr. Regina Steil, Leiterin der Studie in Frankfurt, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Goethe-Universität. „Dennoch sind wir weiter auf der Suche nach Teilnehmerinnen und Teilnehmern“. Gesucht werden weiterhin Betroffene aus dem Rhein-Main-Gebiet, die zwischen 18 und 75 Jahren alt sind und aktuell keine weitere Psychotherapie in Anspruch nehmen.

Kontaktperson für weitere Informationen und ein Erstgespräch ist M.Sc. Octavia Harrison, Studienkoordinatorin am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie (harrison@psych.uni-frankfurt.de, 069 798 23973).

Für weitere Informationen und eine Anmeldung zum Vortrag wenden Sie sich bitte an M.Sc. Octavia Harrison, Zentrum für Psychotherapie der Goethe-Universität, Tel. (069) 798 23973; harrison@psych.uni-frankfurt.de; www.trauer-therapie.de