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Feb 25 2015
16:49

Ausstellung im Klingspor-Museum zeigt Künstlerbücher und Pressendrucke aus der Universitätsbibliothek

Das Buch als Kunstwerk

FRANKFURT. Wenn von den kostbaren Buchschätzen der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main die Rede ist, denkt man zuerst an mittelalterliche Handschriften und alte Drucke. Weniger bekannt ist ihre ca. 2000 Titel umfassende Sammlung wertvoller moderner Drucke. Sie enthält ungeahnte Schätze, welche nur selten der Öffentlichkeit präsentiert werden. Malerbücher, bibliophile Ausgaben, Pressendrucke, Mappenwerke, Künstlerbücher und -zeitschriften warten hier auf ihre Entdeckung. Die Ausstellung „Handverlesen. Künstlerbücher und Pressendrucke aus der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main“ läuft vom 4. März bis zum 3. Mai 2015 im Offenbacher Klingspor-Museum.

Der Grundstock der Sammlung wurde 1952 mit einem Nachlass aus privater Hand gelegt. Bis zum Ende der fünfziger Jahre wurde die Sammlung nur gelegentlich ergänzt, da die Schließung kriegsbedingter Lücken im Gesamtbestand vorrangig war.

Ab den sechziger Jahren begann man, die Sammlung um kostbare Neuerwerbungen zu erweitern, darunter die 1961 in Paris erschienene Ausgabe von Longus‘ Daphnis et Chloe mit Farblithographien von Marc Chagall. War die Sammlung bis Mitte der siebziger Jahre eher auf bibliophile Drucke und Malerbücher ausgerichtet, so wurde das zeitgenössische Künstlerbuch ab 1975 zum Sammlungsgegenstand.

Mitarbeiter der Universitätsbibliothek sowie Studierende des Kunstgeschichtlichen Instituts der Universität Frankfurt unter der Leitung von Dr. Viola Hildebrand-Schat haben diese Bestände gesichtet und erfasst mit dem Ziel, das Künstlerbuch als eigenständige Kunstgattung in den Fokus kunsthistorischer Aufmerksamkeit zu rücken. Das Projekt wird von den Studierenden in einer Ausstellung präsentiert, die eine spannende Auswahl aus der umfangreichen Künstlerbuchsammlung der Bibliothek zeigt. Zu sehen sind beispielsweise Malerbücher von Joan Miró, David Hockney und HAP Grieshaber, Unikatbücher von Barbara Fahrner, Drucke von Felix Furtwängler, Peter Malutzki und Veronika Schäpers, Bücher wie Wolfgang Hennes Bodensatzbücher und Zeitschriften wie „Schaden“ oder „Entwerter/oder“ aus der DDR zeugen von der vitalen Buchkunstszene, die dort im Untergrund publizierte.

Die Ausstellung „Handverlesen. Künstlerbücher und Pressendrucke aus der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main“ ist damit sowohl Höhepunkt als auch Abschluss des dreijährigen Kooperationsprojektes zwischen Universitätsbibliothek, Kunstgeschichtlichem Institut in Frankfurt und dem Klingspor-Museum in Offenbach. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Weitere Informationen:  Dr. Mathias Jehn, Leiter des Archivzentrums – Sammlung Seltene Drucke der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg; Tel. (069) 798-39007; m.jehn@ub.uni-frankfurt.de; PD Dr. Viola Hildebrand-Schat, Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität, Tel. (069) 468474; Hildebrand-Schat@kunst.uni-frankfurt.de