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Jun 5 2014
10:54

Tagung „The University and the City“ führt im Jubiläumsjahr der Goethe-Universität Entscheider aus Städten und Universitäten der ganzen Welt zusammen, viele davon aus Frankfurts Partnerstädten

Anstiftung zu universitärer Freiheit

FRANKFURT. Die Idee der europäischen Universität ist untrennbar mit dem Gedanken der Autonomie verknüpft. Seit dem späten Mittelalter waren sie Orte, an denen sich die akademische Selbstbestimmung und die Freiheit von Forschung und Lehre als Grundideen der universitären Identität entwickeln konnten. Das Modell einer freien Universität jenseits von Staat und Kirche hat sich inzwischen weltweit verbreitet.

Wie ist es um diese historisch errungenen Freiheiten der Universitäten am Anfang des 21. Jahrhunderts bestellt? Und wie hängt diese Freiheit auch mit dem Geist der Städte zusammen, in denen freie Universitäten wie die Goethe-Universität auch noch im frühen 20. Jahrhundert entstanden? Solche Fragen geht die internationale Tagung „The University and the City 2014“ vom 5. bis zum 7. Juni 2014 an der Goethe-Universität nach. Die Tagung führt erstmals Vertreter von Universitäten zahlreichen Frankfurter Partnerstädte an der Goethe-Universität und im Römer zusammen und wird daher auch von städtischer Seite intensiv mit begleitet und vorbereitet. Mit dabei sind Vertreter aus Partnerstädten wie Toronto, Birmingham, Tel Aviv, Prag, Lyon, Krakau, aber auch aus weiteren Städten wie Philadelphia, Vilnius, Shanghai und Osaka, mit deren Universitäten die Goethe-Universität seit langem kooperiert.

Mit besonderer Spannung in Bezug auf die Bedeutung universitärer Autonomie wird am Donnerstag, den 5. Juni 2014 der Vortrag von Lesley Wilson, Generalsekretärin der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), erwartet. Vor dem Hintergrund ihrer langjährigen internationalen Erfahrung wird Wilson in Ihrem Eröffnungsvortrag auf historische Zusammenhänge und aktuelle Entwicklungen der universitären Autonomie in Europa und der Welt eingehen.

Ein Tagungshighlight ist auch die von Studierenden der Goethe-Universität erstellte Studie „Perspektive 2035“. Die Studierenden haben für die hiesige Metropolregion im Auftrag der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain e. V. drei Zukunftsszenarien bis 2035 entwickelt. Im Zentrum steht die Frage, welche Ansprüche und Erwartungen junge Menschen an ein Leben in einer attraktiven Metropolregion im Jahr 2035 haben. Dabei gehen sie besonders auf einen möglichen Wertewandel ein, d.h. die potenzielle Verschiebung persönlicher Prioritäten weg von klassischen Karrieremöglichkeiten und einem Fokus auf monetäre Aspekte hin zu hoher Lebensqualität durch guten sozialen Zusammenhalt und ausgeglichene Work-Life-Balance.

Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, erklärte: „Frankfurt ist die internationalste Stadt Deutschlands. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in einer weit überdurchschnittlichen Quote von Menschen mit ausländischem Pass wieder, die an der Goethe-Universität studieren, lehren und forschen. Auch durch die enge Verzahnung zur Goethe-Universität und den anderen Hochschulen gelingt es Frankfurt immer besser, Spitzenkräfte aus aller Welt nach Frankfurt zu locken. Hier finden sie herausragende Arbeits- und Lebensbedingungen. Stadt und Universität bilden zumindest hier in Frankfurt eine Einheit, was nicht zuletzt auch an der einzigartigen Gründungsgeschichte der Universität liegt. Als erste deutsche Stiftung Universität wurde sie mit Mitteln philanthropischer Frankfurter Bürger aufgebaut und erlangte schnell Weltgeltung.“

Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Freundesvereinigung der Goethe-Universität und Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Rhein-Main hob hervor: „Für eine international vernetzte Region wie Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet ist eine starke Universität unverzichtbar. Überall auf der Welt gewinnen Städte und die sie umgebenden Regionen ihre geistige und ökonomische Stärke durch das intensive Zusammenspiel zwischen Bürgergeist und Innovationskraft. Das trifft auch auf Frankfurt zu. Die Stadt übt aufgrund ihrer Ausstrahlung eine große Anziehungskraft aus auf Spitzenkräfte aus aller Welt wie auch auf internationale Studierende. Diese Anziehungskraft bildet die Basis für den künftigen Erfolg Frankfurts als Wirtschafts- und Wissenschaftsmetropole. Ich wünsche dieser Tagung daher viel Erfolg. Denn sie stellt einen echten Schritt in Richtung einer weiteren Internationalisierung unserer Region dar. Die Goethe-Universität wird damit im 100. Jahr ihres Bestehens zu einem wichtigen Motor für mehr internationale Vernetzung und kann sich damit heute auch im globalen Vergleich sehen lassen.“

Der für die Tagung verantwortliche Vizepräsident, Prof. Rainer Klump, sagte: „Ich bin gespannt darauf, mit universitären Kollegen und kommunalen Vertretern aus aller Welt über die Frage zu diskutieren, wie Universitäten auch in Zukunft Ihre institutionelle und ideelle Eigenständigkeit weiterentwickeln können. Autonomie darf dabei kein Selbstzweck. Sie ist aber aus meiner Sicht seit Jahrhunderten der bestmögliche Rahmen, in dem Universitäten ihre Möglichkeiten entfalten können. Bei der Frage, inwieweit das gelingt, spielt natürlich auch das entsprechende urbane Umfeld eine entscheidende Rolle, wie am Beispiel der Goethe-Universität zu erkennen ist: War sie doch 1914 die erste in Deutschland von Bürgern gestiftete Hochschule. Damit kommt ihr auch eine Vorreiterrolle zu – vor allem seit sie 2008 wieder zu ihrem Stiftungsmodell zurückgekehrt ist.“

Die Goethe-Universität hatte 2013 ein neues Internationalisierungskonzept verabschiedet, in dessen Zentrum vertiefte Beziehungen zu Universitäten der Frankfurter Partnerstädte stehen. Das Format der Konferenz „The Universität and the City“ wurde 2010 an der Goethe-Universität entwickelt und 2012 an der University of Toronto wiederholt.

Getragen wird diese Jubiläumstagung Tagung der Goethe-Universität von einem breiten Netzwerk von Förderern: Neben der Stadt Frankfurt als Mitveranstalterin sind dies der Deutsche Akademische Austausch Dienst, die Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain e. V., die Aventis Foundation, die Santander Bank, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei.

Anmeldungen sind unter der E-Mail-Adresse d.ploner@vdv.uni-frankfurt.de erbeten. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer: http://sid-frankfurt.de/wp-content/uploads/2014/05/University-and-the-City.pdf

 Kontakt: Dr. Mathias Diederich, International Office, Telefon: +49 69/798-15090, -7980, E-Mail:. diederich@em.uni-frankfurt.de

„The University and the City 2014” – Autonomie von Universitäten, Autonomie von Städten, 5. bis 7. Juni 2014, Ort: Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Casino, Raum 1.801 (Renate von Metzler-Saal), Grüneburgplatz 1, 60 323 Frankfurt am Main, Beginn: Donnerstag 5. Juni, 12:00 Uhr, Ende: Samstag, 7. Juni, 13:00 Uhr