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Mai 22 2014
10:28

Prof. Werner Plumpe stellt im Rahmen der Bürger-Universität einen Alumni der Goethe-Universität vor: Ludwig Erhard

Wohlstand für alle

FRANKFURT. Die meisten nennen Theodor W. Adorno, wenn sie an einen prominenten Alumnus der Goethe-Universität denken. Viel seltener dagegen fällt der Name Ludwig Erhards. Dabei hat auch der zweite deutsche Bundeskanzler als Promovend von Franz Oppenheimer, dem ersten deutschen Lehrstuhlinhaber für Soziologie und Nationalökonomie, prägende Jahre an der damals noch jungen Frankfurter Universität verbracht. Jahre, die sein ökonomisches und politisches Denken fundamental verändert haben.

Das von Erhard vertretene Modell der Sozialen Marktwirtschaft geht ganz wesentlich auf Oppenheimers Idee eines Dritten Weges zwischen Kapitalismus und Sozialismus zurück, wie er in einer Lobrede auf seinen akademischen Lehrer 1964 deutlich machte: „Etwas hat mich so tief beeindruckt, dass es für mich unverlierbar ist, nämlich die Auseinandersetzung mit den gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit. Er (Oppenheimer) erkannte den „Kapitalismus“ als das Prinzip, das zur Ungleichheit führt, das die Ungleichheit geradezu statuiert, obwohl ihm gewiss nichts ferner lag als eine öde Gleichmacherei; auf der anderen Seite verabscheute er den Kommunismus, weil er zwangsläufig zur Unfreiheit führt. Es müsse einen Weg geben, - einen dritten Weg, der eine glückliche Synthese, einen Ausweg bedeutet (…) Solange ich lebe, werde ich Franz Oppenheimer nicht vergessen! Ich werde glücklich sein, wenn die Soziale Marktwirtschaft - so vollkommen oder so unvollkommen sie auch sein mag - weiter zeugen wird auch für das Werk, für den geistigen Ansatz der Gedanken und die Lehre von Franz Oppenheimer.“

Der besondere Impuls, den Erhards Denken in seinen Jahren bei Franz Oppenheimer erfuhr, wird auch Gegenstand des nächsten Vortrags im Rahmen der Frankfurter Bürgeruniversität in der Reihe „Wie wir wurden, wer wir sind – Deutsche Biografien“ sein.

Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität stellt an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten deutscher Sozial- und Kulturgeschichte vor. Stellvertretend für eine ganze Nation werden so auch die individuellen Voraussetzungen Ludwig Erhards betrachtet. Werner Plumpe von der Goethe Universität, einer der profiliertesten Experten für Wirtschaft und Sozialgeschichte, geht in seinem Vortrag den Stationen einer Politikerkarriere nach, aber auch den Voraussetzungen, die aus Ludwig Erhard einen liberalen Wirtschaftspolitiker machten.

Wohlstand für alle – Ludwig Erhard

Referent: Prof. Werner Plumpe, Goethe-Universität Frankfurt

am: Montag, 26. Mai 2014, um 19.30 Uhr,Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Anfahrt: www.stadtbuecherei.frankfurt.de

Eintritt frei

Das komplette Programm der 11. Frankfurter Bürger-Uni:  www.buerger.uni-frankfurt.de