Sep 11 2010

Müller-Esterl: Sparkurs schmälert Chancen Hessischer Universitäten im internationalen und nationalen Wettbewerb

Shanghai-Ranking: Goethe-Universität kommt in vier Bereichen unter die 100 weltweit Besten

FRANKFURT. Die Goethe-Universität schneidet im aktuellen Shanghai-Ranking so gut ab wie noch nie: Gleich vier Fachbereiche und wissenschaftliche Felder sind in der Gruppe der 100 weltweit besten vertreten: Economics/Business erreicht als einzige deutsche Fakultät die Gruppe der 100 besten, ebenso Naturwissenschaften und Mathematik. Noch besser stehen Medizin und Pharmazie da. Sie platzieren sich unter den 75 Weltbesten (Platz zwei in Deutschland). Dies übertrifft noch die Physik, die global Platz 48 erreicht (Platz drei in Deutschland). Insgesamt nimmt die Goethe-Universität einen vorderen Platz unter den 150 besten Universitäten weltweit ein. Sie zählt damit zu den zehn besten Universitäten Deutschlands und den 50 besten Europas.

Unter den Hessischen Universitäten erreicht die Goethe-Universität damit international die mit Abstand beste Positionierung. Für den Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller-Esterl, sind die Ergebnisse ein deutliches Zeichen dafür, dass die GU in den nächsten Jahren den Sprung unter die 100 besten Universitäten weltweit schaffen kann.

Angesichts des am Mittwoch von Finanzminister Schäfer im Hessischen Landtag eingebrachten Haushalts 2011, der massive Kürzungen bei den meisten Hochschulen vorsieht (die Goethe-Universität verliert 2011 gut 13 Mio. Euro ihres Grundbudgets), appellierte Müller-Esterl deshalb an die Landesregierung, die Chancen der Hessischen Universitäten im deutschen und internationalen Wettbewerb nicht aufs Spiel zu setzen: „Es ist offenkundig, dass sich die Goethe-Universität in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gut entwickelt hat und schon heute für Hessen ein Aushängeschild wissenschaftlicher Qualität darstellt“, sagte Müller-Esterl.

Die Landesregierung wäre auch mit Blick auf die soeben angelaufene zweite Runde der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern „gut beraten“, bei deutlich steigendem Steueraufkommen bereits vor 2013 über eine Neuverhandlung des „Hochschulpakts“ mit sich reden zu lassen. „Jeder Euro, der zusätzlich in die Hochschulen fließt, bringt mittel- und langfristig eine hervorragende Rendite“, sagte Müller-Esterl.

Der ab 2011 geltende „Hochschulpakt“ sieht bei steigendem Steueraufkommen erst eine Neuverhandlung der Hochschulbudgets vor, wenn das Steuerniveau bis 2013 mindestens den Stand des Rekordjahres 2008 erreicht.