Okt 22 2010

Archivzentrum der Universitätsbibliothek erwirbt zwei weitere Bücher aus der ehemaligen Bibliothek des Meisterphilosophen

Nachlass Schopenhauers wertvoll ergänzt

FRANKFURT. Passend zum Schopenhauer-Jahr hat das Archivzentrum der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg zwei wertvolle Original-Bände aus der einstigen Privatbibliothek des berühmten Philosophen erworben. Sie ergänzen die bedeutende Schopenhauer-Sammlung des Zentrums, die unter anderem etwa 700 Titel aus der einst rund 3.000-bändigen Privatbibliothek des Philosophen umfasst. Dabei handelt es sich um den größten in sich geschlossenen Teilbestand des Schopenhauer-Nachlasses.

Bei den neu erworbenen Bänden handelt es sich die Titel „L'esprit, ou Recueil de pensées tirées de ses ouvrages“ (1753) des französischen Schriftstellers und Frühaufklärers Bernard Le Bovier de Fontenelle sowie „La palingénésie philosophique, ou Idées sur l'état passé et sur l'état futur des Être vivans“ (1770) aus der Feder des Schweizer Naturwissenschaftlers und Philosophen Charles Bonnet. Beide waren dem Archivzentrum von dem in Ansbach lebenden Buchbindermeister, Fotografen und Sammler Olaf Meußling angeboten worden. Sie befanden sich bis zu Schopenhauers Tod 1860 in dessen Besitz und wechselten in Folge mehrfach den Eigentümer. Dass die Bücher aus der Bibliothek Schopenhauers stammen, belegen die Exlibris im Innendeckel, die zahlreichen An- und Unterstreichungen sowie die eigenhändigen Verbesserungen Schopenhauers.

Nach der ersten Erfassung werden die Bände im Rahmen eines internationalen Projektes digitalisiert und anschließend auf der Plattform Schopenhauer-Source (www.schopenhauersource.org) bereitgestellt. Im Original können sie im Archivzentrum montags bis freitags von 9:30 bis 16:30 Uhr (nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung) studiert werden. Ein großer Teil der Schopenhauer-Sammlung der Universitätsbibliothek ist derzeit übrigens in der Ausstellung „Was die Welt bewegt – Arthur Schopenhauer in Frankfurt“ im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte zu sehen. Diese läuft bis zum 30. Januar 2011 und ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Informationen: Dr. Mathias Jehn, Leiter Archivzentrum und Frankfurt-Abteilung, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-39007, m.jehn@ub.uni-frankfurt.de