Apr 17 2010

Hauslesung zum Überlebensbuch "Kaiserhofstraße 12“ auf dem Campus Westend

„So weit ich mich zurückerinnern kann“

FRANKFURT. »Frankfurt liest ein Buch« und auch die Goethe-Universität beteiligt sich an dieser Veranstaltungsreihe, die vom 21. April bis 9. Mai an verschiedenen Spielorten der Stadt läuft. Im Zentrum stehen Valentin Senger und sein soeben im Schöffling Verlag neu aufgelegter Roman „Kaiserhofstraße 12“. Darin erzählt Senger, wie es ihm und seiner aus Russland eingewanderten jüdischen Familie gelungen ist, mitten in Frankfurt der Verfolgung der Nazis zu entkommen. Eine unglaubliche Geschichte: Denn die Sengers tauchten nicht unter, sie lebten ihr Leben unter der täglichen Gefahr, erkannt zu werden. Was einem Wunder gleicht, zeigt sich als Verkettung von Geschick, Glück und auch von Hilfe durch Frankfurter Bürger. In dem Reigen der über 100 Veranstaltungen, die in wissenschaftlichen Institutionen, Bibliotheken, Museen und Theater, Verlage und Buchhandlungen stattfinden, lädt die Goethe-Universität das städtische Publikum am 23. April (Freitag) um 19.30 Uhr zur Hauslesung ins Casino (Festsaal) auf den Campus Westend ein. Das Drehbuch dieser Hauslesung verfasste Wolfgang Schopf, der dieses von den Frankfurter Bürger hoch geschätzte Format als Leiter des Suhrkamp-Archivs an der Goethe-Universität in zehn Veranstaltungen geprägt hat.

Zur neuen Folge der Germanist Schopf: „Hier erscheint die Geschichte Valentin Sengers im Spiegel zeitgenössischer Dokumente: Aus Sengers Erinnerungen, aus historischen Quellen, Briefen und Rezensionen, Zeitungsartikeln und Dokumenten der Stadtgeschichte entsteht ein Mosaik. Es wird in der Lesung durch Frankfurter Lehrende zu einem szenischen Erlebnis der ‚Kaiserhofstraße 12’.“ An der Hauslesung „So weit ich mich zurückerinnern kann“ beteiligen sich der Verleger Klaus Schöffling und der Historiker Roman Fischer vom Institut für Stadtgeschichte und – wie es sich bei vorangegangenen Hauslesungen bewährt hat – Wissenschaftler der Goethe Universität, insbesondere des Fachbereichs Neuere Philologien: Prof. Heinz Drügh, Dr. Eberhard Fahlke, Prof. Susanne Opfermann, Dr. Gabriele Rohowski, Christiane Schaper, Wolfgang Schopf, Martin Schuhmann, Prof. Robert Seidel und Prof. Ulrich Wyss.

Das eingespielte Ensemble, der erprobte Umgang mit literarischen und historischen Quellen versprechen einen anregenden Abend: Ernst in der Sache und Leichtigkeit in der Form. „Die Kompetenz, mit der wir literaturgeschichtliche Dokumente für Forschung und Lehre erschließen und die Resultate einer kulturell interessierten Öffentlichkeit vorstellen, bleibt auch nach dem Wegzug des Suhrkamp-Archivs nach Marbach eine geisteswissenschaftliche Signatur unserer Universität“, so Schopf.

Informationen: Wolfgang Schopf, Fachbereich Neuere Philologien, Campus Westend, Tel: (069) 798- 32443, Mobil 01637380841,