Apr 23 2009

Goethe-Universität steigert Anteil an Forschungsförderung und privaten Mitteln auf über 120 Millionen Euro in 2008 / Müller-Esterl: „Zeichen für universitären Mentalitätswandel“

Neuer Drittmittelrekord

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat 2008 ihre Drittmitteleinnahmen erneut erheblich steigern können. Beliefen sich diese 2007 noch auf 112,5 Mio. €, so stiegen sie im Jahr 2008 bereits auf 120,3 Mio. € – eine Plus von fast sieben Prozent. Damit steigt der Anteil an Drittmitteln am Gesamtbudget der Goethe-Universität auf deutlich über 30 Prozent. Besonders deutlich fällt die Steigerung in der Zeit zwischen 2000 und 2008 aus. Zu Beginn des Jahrzehnts hatte der Drittmittelanteil noch bei rund 45 Mio. € p.a. gelegen.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl wertete das hervorragende Abschneiden der Goethe-Universität als Zeichen dafür, dass die Universität in den letzten Jahren einen grundlegende Mentalitätswandel vollzogen habe. „Wir stehen heute unter den zehn forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Viele Wissenschaftler - auch in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften – erkennen, dass Drittmittel ihnen die Freiheit geben, ihr Leistungsvermögen besser zu entfalten.“

Der Präsident betonte, dass sich der Anteil an Drittmittelfinanzierung künftig weiter deutlich erhöhen müsse. Allein aus staatlichen Zuschüssen seien universitäre Spitzenleistungen heute nicht mehr zu erreichen. Universitäten, die sich drittmittelstark aufstellten, hätten künftig die Nase vorn. Trotz der Finanzkrise geht Müller-Esterl für 2009 davon aus, dass das Vorjahresniveau an Drittmitteln mindestens gehalten werden kann.

Beachtliche Steigerungen erzielte die Goethe-Universität zum Beispiel bei der Einwerbung von EU-Mitteln: Hier ist eine Verdopplung von sieben Mio. € in 2007 auf 14 Mio. € in 2008 zu verzeichnen.

Das Rekordniveau von 44 Mio. € bei Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahre 2007 konnte mit 42 Mio. € im Jahr 2008 in etwa gehalten werden.

Als Drittmittel bezeichnet man im Wissenschaftsbetrieb jene Anteile an der Finanzierung von konkreten Forschungsvorhaben, die nicht aus dem Etat der vom zuständigen Ministerium für die Hochschulen bereitgestellten Mittel stammen. Drittmittel stammen aus öffentlichen Forschungsförderungen wie z. B. der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung oder dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, aber auch aus der Privatwirtschaft. Der Anteil der Drittmittel am Gesamtetat der Hochschulen beträgt mittlerweile knapp 20 %.