FRANKFURT. Neurobiologie, Psychologie und Medizin liefern wichtige Einsichten und Erkenntnisse, die klassische Konzepte des Menschenbildes wie Willensfreiheit, Personalität, Selbst und Ichbewusstsein betreffen. Doch lassen naturwissenschaftliche Ergebnisse und ihre Methoden insbesondere ethische Fragestellungen unbeantwortet. Der Neurobiologe und Philosoph Prof. Günter Rager und der Religionswissenschaftler und Theologe Prof. Michael von Brück unternehmen bei den Templeton Research Lectures den Versuch, einen Rahmen für die ethisch, politisch und philosophisch höchst relevante Frage ‚Was ist der Mensch?‘ interdisziplinär und interkulturell abzustecken.

Die Vorlesungsreihe auf dem Campus Westend startet am 9. November (Montag) um 18.15 Uhr mit dem Thema ‚Bewusstsein, ich und Selbst‘. Die interessierte Öffentlichkeit ist zum Besuch der sechs Vorlesungen der beiden international hoch angesehenen Wissenschaftler herzlich eingeladen, die Reihe gehört zu dem Angebot der Vorträge zur Bürger-Universität (www.goethe-universitaet.de/buergeruni). Weitere Themen sind: Wissen und Wahrheit (10. November), Evolution (16. November), die Freiheit der Person (17. November), Liebe und Verantwortung (8. Dezember), Sterben und Tod (19. Januar). Alle Vorlesungen finden im Hörsaal 1 des Hörsaalzentrums, Campus Westend, ab 18.15 Uhr statt. Im Anschluss an die Beiträge der Professoren besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Im vierten Jahr der Templeton Research Lectures ist damit die einzigartige Möglichkeit gegeben, die Perspektiven der drei vorangegangenen Jahre als Grundzüge für eine moderne Anthropologie zusammenzufügen. Die Vorlesungsreihe wird veranstaltet vom Institut für Religionsphilosophische Forschung der Goethe-Universität, verantwortlich ist Dr. Tobias Müller, Dilthey-Fellow der Exzellenzinitiative ‚Pro Geisteswissenschaften‘ der VolkswagenStiftung/Fritz-Thyssen-Stiftung.

Zu den beiden Templeton-Lectures-Fellows: Günter Rager promovierte in Philosophie und Medizin. Zuerst am Anatomischen Institut in Göttingen, später am dortigen Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie entwickelte er seine äußerst erfolgreichen Forschungen auf seinen beiden Spezialgebieten Embryologie und Neurowissenschaften. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Publikationen zu Grenzfragen im Bereich Naturwissenschaften und Philosophie. Michael von Brück studierte Theologie, Philosophie, Religionswissenschaften und Sanskrit, unter anderem in Indien und Japan. Der Professor für vergleichende Religionswissenschaft an Universität München ist seit vielen Jahren Gesprächspartner des 14. Dalai Lama, verfasste zahlreiche Standardwerke über den Buddhismus, Hinduismus und Christentum und deren Verhältnis zueinander.

Informationen Tobias Müller, Institut für Religionsphilosophische Forschung, Campus Westend, Telefon (069) 798- , Tobias.Mueller@em.uni-frankfurt.de