Jun 14 2006

Neue konsekutive Studiengänge im Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften akkreditiert

Sprach- und Kulturwissenschaften à la Bologna

FRANKFURT. Die Akkreditierungsagentur ZEVA aus Hannover hat jetzt zwei vom Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften (FB 9) konzipierte neue konsekutive Studiengänge akkreditiert; sie waren im vergangenen Wintersemester bereits probeweise eingeführt worden.

Der Studiengang „Empirische Sprachwissenschaft“ ist zunächst als Bachelor (BA)-Studiengang angelegt; für den Studiengang „Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie“ ist bereits jetzt auch der auf dem BA aufbauende Master (MA)-Studiengang akkreditiert worden. Entsprechende MA-Studiengänge für die „Empirische Sprachwissenschaft“ sind in Vorbereitung.

Beide BA-Studiengänge können im Haupt- und Nebenfach studiert werden; für den BA-Studiengang „Empirische Sprachwissenschaft“ ist auch eine interne Kombination von Haupt- und Nebenfachstudium möglich. Studienanfängerinnen und -anfänger werden in die dreijährigen BA-Studiengänge jeweils zum Wintersemester aufgenommen; der Studiengang „Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie“ ist zulassungsbeschränkt.

Der BA-Studiengang „Empirische Sprachwissenschaft“ verbindet eine solide Ausbildung in den Grundlagen der wissenschaftlichen Analyse natürlicher Sprachen mit einer intensiven Ausbildung in verschiedenen Sprachen, die nicht oder nur in geringerem Maße an Schulen unterrichtet werden. Das Spektrum reicht dabei von den Sprachen Afrikas über Sprachen Europas, wie slavische, skandinavische und kaukasische Sprachen, und des Vorderen Orients, etwa Türkisch, Arabisch, Hebräisch, Sanskrit, bis hin zu den wichtigsten Sprachen Ost- und Südostasiens, darunter Chinesisch, Japanisch und Indonesisch; für die Wahl des jeweiligen für sie geeigneten Schwerpunkts steht den Studierenden eine Angebotspalette zur Verfügung, die in dieser Form in der deutschen Hochschullandschaft einzigartig sein dürfte.

Mit der integrierten Fremdsprachenausbildung sowie durch die gezielte Anwendung elektronischer Verfahren in unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise der Phonetik vermittelt der BA-Studiengang „Empirische Sprachwissenschaft“ in erheblichem Umfang Schlüsselkompetenzen, durch die sich den Studierenden nach dem Abschluss des Studiums eine Reihe von Tätigkeitsfeldern auch außerhalb der sprachwissenschaftlichen Forschung selbst eröffnen, insbesondere in der Außenwirtschaft, der Entwicklungshilfe, der Medienproduktion, der öffentlichen Verwaltung, Sozial- und Bildungsarbeit, der Kulturarbeit, der sachverständigen Begutachtung bei Gericht, der Sprechererkennung im kriminalistischen Bereich sowie der Sprachberatung in der Gesetzgebung; darüber hinaus ergeben sich Tätigkeitsfelder z.B. in den Bereichen Informationstechnologie und Telekommunikation, die sprachliche Daten zugrundelegen. Durch die in einigen der Schwerpunktbereichen vorgesehenen Praktika können sich die Studierenden bereits während ihres Bachelorstudiums für eines der oben genannten außeruniversitären Tätigkeitsfelder qualifizieren.

Das Studium der „Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie“ gibt Einblicke in die wichtigsten Veränderungsdynamiken des beginnenden 21. Jahrhunderts, insbesondere die kulturellen Effekte ökonomischer Globalisierung, Urbanisierung, die weltweite Zunahme von Migration, die Entwicklung und Nutzung neuer Medien und den Wandel von Industriegesellschaften zu Wissensgesellschaften. Die Studierenden werden befähigt, aktuelle gesellschaftliche Probleme wissenschaftlich informiert zu thematisieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Die Verbindung von Theorie und Praxis wird insbesondere durch Lehrforschungsprojekte, in denen Studierende unter Anleitung von Lehrenden selbst kleine Feldforschungen durchführen, geleistet.

Ab Wintersemester 2008/09 wird der ebenfalls bereits akkreditierte Master-Studiengang „Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie“ eröffnet.

Die Bewerbungsfrist für den zulassungsbeschränkten Studiengang „Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie“ läuft am 15. Juli 2006 ab, der Antrag auf Einschreibung im Studiengang „Empirische Sprachwissenschaft“ kann bis zum 31. August 2006 gestellt werden; jeweils für das Wintersemester 2006/07.

Kontakt: Prof. Jost Gippert; Vergleichende Sprachwissenschaft; Tel.069 / 798 25054; Fax.: 069 /798 22873; E-Mail: gippert@em.uni-frankfurt.de