Mai 11 2006

Viertägige internationale Konferenz / Bis 31. Mai günstiger anmelden

Wissen und Wissenschaft in Afrika

FRANKFURT. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler findet vom 24. bis 27. Juli die 20. internationale Tagung der Vereinigung von Afrikanisten in Deutschland e.V. (VAD) auf dem Campus Westend der Universität statt.

Noch immer gilt Afrika als ein Kontinent, dem in erster Linie geholfen werden muss, die elementarsten Missstände zu beseitigen. Kaum jemand traut einem afrikanischen Land zu, sich in naher oder ferner Zukunft mit den „neuen Wissensgesellschaften“ in Südkorea oder Indien messen zu können. Was dort als selbstverständlich angenommen wird - Wissen als Schlüsselbegriff der gesellschaftlichen Entwicklung - scheint in Afrika nebensächlich zu sein, solange Menschen noch keinen Zugang zu Gesundheitsvorsorge und sauberem Trinkwasser haben.

Die 20. internationale Tagung der Afrikanisten in Deutschland, VAD e.V., versucht, die Rolle des Wissens in all seinen Formen zu ergründen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem akademischen Wissen in und über Afrika liegt. Gibt es überhaupt eine „Wissensgesellschaft“ in Afrika und welche Rolle spielt traditionelles wie modernes Wissen für die weitere Entwicklung Afrikas? Wie ist das Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Akteuren und Institutionen des Wissens, sei es auf dem Lande oder in der Stadt? Welche Rolle spielen Schulen, Universitäten und religiöse Organisationen in der Realität für die gesellschaftliche Entwicklung - und welche Rolle könnten und sollten sie spielen? Und schließlich: wie ist „unsere“ eigene Rolle bei der Erforschung und Verbreitung von Wissen in und über Afrika? Welche Rolle spielt das Internet und andere Massenmedien? Wie wird Wissen zwischen den Generationen weitergegeben und wie verändert die Jugend von heute das Wissen in Afrika? Passend zur FIFA-WM beschäftigt sich eine Veranstaltung mit „Spielfeldern des Wissens. Sport und die Re-Präsentation von Geschichte“, wobei König Fußball die Hauptrolle spielt.

In 28 halbtägigen Parallelveranstaltungen werden 159 Referate diskutiert, wobei erstmals neben Deutsch und Englisch auch Französisch Konferenzsprache ist. Eine Plenarvortragsreihe und eine entwicklungspolitische Podiumsdiskussion beschäftigen sich vor allem mit der deutsch-afrikanischen Forschungs- und Bildungskooperation in Theorie und Praxis. Im Presseclub wird über die Afrikaberichterstattung in deutschen Medien diskutiert. Über 50 ausländische Gäste werden unter anderem aus Benin, Belgien, Brasilien, Burkina Faso, Frankreich, Ghana, Großbritannien, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Malawi, Mali, Marokko, Namibia, Niederlande, Nigeria, Österreich, Portugal, Schweiz, Senegal, Südafrika, Tunesien und den USA erwartet.

Das abwechslungsreiche Begleitprogramm umfasst zwei Filmvorführungen mit Anwesenheit der Regisseure, zwei Konzerte mit guineischer und eritreischer Musik und eine Sonderausstellung in Kooperation mit der Universität Mainz in den Räumen der Universitätsbibliothek.

Zuhörer können sich noch bis zum 31. Mai zum vergünstigten Tarif von 60 Euro für Vereinsmitglieder, 80 Euro für Nichtmitglieder und 30 Euro für Studierende und Erwerbslose anmelden; danach erhöhen sich die Tagungsgebühren um 20 Euro. Wer ohne Anmeldung zur Konferenz erscheint, wird vor Ort mit weiteren 30 Euro zur Kasse gebeten; dies gilt nicht für Studierende und Erwerbslose. Im Preis sind neben dem Rahmenprogramm auch ein Empfang, eine Ausstellungseröffnung und der Pausenkaffee enthalten.

Zur Tagung werden 300 bis 400 Teilnehmer erwartet; sie wird vom Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung organisiert und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt.

Kontakt / Anmeldung: Dr. Stefan Schmid, Geschäftsführer Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF); Tel. (069) 798 32097, E-Mail: info@ziaf.de