Dez 21 2006

Realisierungswettbewerb für den Neubau des Infrastrukturzentrums entschieden

Ein neues Tor zum Campus Riedberg

Gemeinsame Pressemitteilung des HMWKs und der Universität Frankfurt


FRANKFURT/WIESBADEN. Der Realisierungswettbewerb für den Neubau des Infrastrukturzentrums für den Campus Riedberg der Universität Frankfurt, das Hörsäle, die Bereichsbibliothek und eine Cafeteria aufnimmt, ist entschieden. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Ulrike Lauber aus München zeichnete nach ihrer Sitzung am 19. Dezember die ARGE Gerber Architekten, Dortmund, Prof. Eckhard Gerber EnergyDesign, Braunschweig (TGA) und Pfeifer & Partner (Tragwerksplanung) einstimmig mit dem mit 28.000 Euro dotierten 1. Preis aus. Der auf 23,7 Millionen Euro veranschlagte Neubau soll Ende 2009 fertig sein.

Insgesamt vergab die Jury fünf Preise und kaufte drei Entwürfe an. Zur Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe waren aus 65 Bewerbungen 27 Arbeitsgemeinschaften aus Architekten, Tragwerksplanern und Fachingenieuren für Gebäudetechnik zur Teilnahme aufgefordert worden. Um fundierte Anregungen zur Gestaltung des umgebenden Freiraums zu bekommen, die der prominenten Lage des Grundstücks gerecht werden, war den ausgewählten Arbeitsgemeinschaften empfohlen worden, einen Landschaftsarchitekten hinzuzuziehen. Die siegreichen Gerber Architekten errichten im Übrigen auch das unmittelbar benachbarte Biologicum der Universität. Wissenschaftsminister Udo Corts hob bei der Übergabe der Schecks an die Gewinner den einstimmigen Beschluss hervor und würdigte den preisgekrönten Entwurf als Meilenstein für die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Campus der Universität: „Dieses Gebäude setzt einen weiteren architektonischen Akzent und wird künftig dazu beitragen, dass die einzelnen naturwissenschaftlichen Institute zu einem Campus zusammenwachsen können. Dieses neue Tor zum Campus Riedberg markiert gleichzeitig auch die Verbindung zum Stadtteil. Das Gebäude strahlt Großzügigkeit aus und schafft kurze Wege für Studierende und Wissenschaftler. Die enge Verbindung von Hörsälen und Bibliothek eröffnet eine ganz neue Dimension der Kommunikation und des Lernens.“

Mit dem ausgewählten Entwurf, so der stellvertretende Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Gernot Schulz aus Köln, sei ein überzeugender und intelligenter Entwurf ausgewählt worden. Für die Architekten galt es, auf die bereits bestehenden Bauten des Campus Riedberg in einer Weise gestalterisch zu reagieren, die zum Erreichen einer Ensemblewirkung beiträgt und das Infrastrukturzentrum als funktionale Mitte positioniert.

Die Bibliothek nimmt mit knapp 3.000 Quadtratmetern Hauptnutzfläche eine zentrale Rolle ein. Sie wird mehr als 300.000 Bände im Freihandbereich und rund 15.000 Bände in der Lehrbuchsammlung aufnehmen. Das Hörsaalzentrum hat etwa 2.000 Quadratmeter Hauptnutzfläche, die Cafeteria 500 Quadratmeter Hauptnutzfläche zuzüglich Außenflächen. Prof. Rudolf Steinberg, Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität, zeigte sich sehr zufrieden, dass mit der nun absehbaren Verbesserung der Infrastruktur auch die Attraktivität des Campus weiter steigen werde: „Wir benötigen diese Erweiterung der Lehrkapazitäten und einen angenehmen Treffpunkt für die Studierenden in dem wunderbaren Studienzentrum und der Cafeteria dringend.“

Der Wettbewerb war vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Zusammenarbeit mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität und dem Hessischen Baumanagement in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium der Finanzen ausgelobt worden.

Die Wettbewerbsbeiträge sind vom 20. Dezember 2006 bis 4. Januar 2007 in einer Ausstellung im Labsaal der Universität auf dem Campus Bockenheim (Bockenheimer Landstraße / Senckenberganlage) zu sehen, und zwar von Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 19 Uhr und Samstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr.

Informationen: www.phase1.de/riedberg; Christian Lehmhaus/Christine Eichelmann, [phase eins]. Cuxhavener Straße 12-13, 10555 Berlin, Telefon 030-315 931 10

Preise und Ankäufe: Für Preise und Ankäufe standen zusammen 113.000 Euro zur Verfügung.

1. Preis (28.000 Euro ) Gerber Architekten, Dortmund, Prof. Eckhard Gerber (auch für Landschaftsplanung) EnergyDesign, Braunschweig (TGA) Pfeifer & Partner (Tragwerksplanung)

2. Preis (23.000 Euro) Thomas Müller Ivan Reimann Architekten mbH Berlin, Prof. Ivan Reimann IC Ingenieur Consult GmbH, Frankfurt am Main (TGA) GSE Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin (Tragwerksplanung) Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin (Landschaftsplanung)

3. Preis (17.000 Euro) Heinle Wischer und Partner Freie Architekten GbR, Till Behnke KMG Ingenieurgesellschaft mbH, Köln/Berlin (TGA) Schreiber Ingenieure GbR, Stuttgart (Tragwerksplanung) RMP Raderschall - Möhrer - Peters - Lenzen, Bonn (Landschaftsplanung)

4. Preis (14.000 Euro) Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt am Main, Ferdinand Heide Ebert Ingenieure, Nürnberg (TGA) Sailer Stepan und Partner GmbH, München (Tragwerksplanung) TOPOS Landschaftsplanung, Berlin (Landschaftsplanung)

5. Preis (9.000 Euro) Behet Bondzio Lin Architekten GmbH & Co. KG, Münster, Martin Behet Ingenieurbüro Nordhorn, Münster (TGA) Ingenieur ARGE HJW, Leipzig (Tragwerksplanung)

Die Gesamtpreissumme von 22.000 Euro für die drei Ankäufe wurde paritätisch gedrittelt:

Ankauf
Kister Scheithauer Gross Architekten und Stadtplaner GmbH, Köln, Prof. Susanne Gross IgK Krützfeldt GmbH, Lagesbüttel (TGA) Dr.-Ing. W.Naumann & Partner & Partner GmbH, Köln (Tragwerksplanung) Stötzer und Stötzer Landschaftsarchitekten, Freiburg (Landschaftsplanung)

Ankauf
Kissler + Effgen Architekten BDA, Wiesbaden, Roland Effgen und Hans Peter Kissler Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH, Hachenburg (TGA) IBC Ingenieurbau-Consult GmbH, Mainz (Tragwerksplanung) Bierbaum Aichele Landschaftsarchitekten, Mainz (Landschaftsplanung)

Ankauf
Jockers Architekten BDA, Stuttgart, Michael Jockers Transsolar GmbH, Stuttgart (TGA) Ingenieurbüro Kirsch, Stuttgart (Tragwerksplanung) Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München (Landschaftsplanung)

Auszug aus der schriftlichen Beurteilung des Entwurfs des 1. Preisträgers:
Verblüffend unprätentiös und angemessen proportioniert werden die geforderten Funktionen in den Stadtraum zwischen Riedbergallee und Max-von-Laue-Straße implantiert. Alles erscheint einfach und selbstverständlich und doch hochsensibel und intelligent. Der Geschosssprung von Nord nach Süd und die nahe liegende axiale Zugänglichkeit wird in eine zweigeschossige luftige Erschließungshalle übersetzt, über die alle Teilbereiche direkt und übersichtlich zu erreichen sind. Die Bibliothek verspricht eine hohe Funktionalität und durch den zweigeschossigen Lesesaal eine angemessene Großzügigkeit. Die zweiseitige Belichtung der großen Hörsäle macht diese zu einem echten Juwel. Insgesamt hat der Entwurf da Potenzial ein echtes neues Herz des Campus Riedberg zu werden und den Ort aufs Angenehmste zu prägen.

Jury:
Fachpreisrichter: • Harald Clausen, Hessisches Ministerium der Finanzen, Wiesbaden • Prof. Ulrike Lauber, München/Berlin (Vorsitzendes des Preisgerichts) • Prof. Uwe Rotermund, Braunschweig/Münster • Prof. Kirsten Schemel, Berlin/Münster • Prof. Gernot Schulz, Köln, (stellvertretender Vorsitzender des Preisgerichts)

Sachpreisrichter:
• Irene Bauerfeind-Roßmann, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden • Günter Schmitteckert, Architekt, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden • Prof. Dr. Rudolf Steinberg, Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main • Prof. Dr. Horst Stöcker, Vizepräsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main


--- Stephan M. Hübner Kommissarischer Pressereferent

Johann Wolfgang Goethe-Universität Marketing und Kommunikation Senckenberganlage 31 60325 Frankfurt am Main

Briefe: Postfach 11 19 32 60054 Frankfurt am Main

Tel: 069-798-23753 (direkt) oder -22472 (Geschäftsstelle) Mobil: 0174-3203073 Fax: 069-798-28530 s.huebner@vdv.uni-frankfurt.de

www.muk.uni-frankfurt.de