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Jan 19 2022
15:53

Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität zum Thema Bewegung erschienen – Informatikerin Hilde Kühne trainiert Computer mit 100 Millionen Youtube-Videos

Ist es Kochen oder Winken? Künstliche Intelligenzen lernen Bewegungen zu unterscheiden

Gegenstände und Gesichter können Computer schon recht gut erkennen, auch dass sich etwas bewegt und in welche Richtung. Um beispielsweise den häuslichen Notruf zu unterstützen, reicht das nicht. Dafür müssten sie erkennen können, um welche Art von Bewegungen es sich handelt und etwa zwischen einem Sturz und einem Bücken unterscheiden können. Solche Bewegungserkennung trainieren Computer an der Goethe-Universität Frankfurt. Die jüngste Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ gibt einen Einblick, wie ein solches Trainingscamp für Künstliche Intelligenzen funktioniert.

FRANKFURT. Wenn eine ältere Person zuhause in der Küche stürzt, liegt der Handsender des Hausnotrufs womöglich gerade unerreichbar im Badezimmer. Wie eine Videoüberwachung funktionieren könnte, die zwar den Sturz feststellt, aber keine Bilder aus der Privatsphäre an die Hausnotrufzentrale übermittelt, erforscht die Informatikerin Prof. Hilde Kühne von der Goethe-Universität. In der jüngsten Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ zum Thema „bewegt“ erläutert sie, wie sie Computern beibringt, zwischen verschiedenen Bewegungen zu unterscheiden. Dazu sind die Maschinen mit einem künstlichen neuronalen Netz ausgestattet und trainieren an 100 Millionen Youtube-Videos. „Beim Assistant Living könnte Bewegungserkennung unterstützen“, ist Kühne überzeugt, denn die Bilder müssten  nicht an eine Überwachungszentrale übermittelt werden. Und „für den Computer sind Videos schlicht Zahlenkolonnen“.

In weiteren Beiträgen der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität über ihre Forschungsprojekte zu verschiedenen Aspekten von Bewegung, zum Beispiel mit welchen Tricks es metastasierende Tumorzellen schaffen, ins Gehirn einzudringen, wie die „Zappel-Philipp“-Krankheit ADHS auch noch Erwachsenen zu schaffen macht oder wie sich in der Quantenphysik zwei Bewegungen überlagern, die jeweils nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten. Andere Beiträge wiederum gehen zum Beispiel der Frage nach, wie die fast immer und überall verfügbaren Smartphones das Medium Film verändern oder wie die Integration von Migranten durch Sportvereine gefördert werden kann.

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (2/2021) kann von Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de.


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de